Zustandsdatenanalyse zur Bewertung von Instandhaltungsstrategien von Kanalisationen
Studie über den Vergleich von kurativen und proaktiven Instandhaltungsstrategien anhand ausgewählter Kanalnetze.
Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist es, zu verdeutlichen, warum es für Betreiber von Kanalisationsanlagen wichtig ist, den baulichen, hydraulischen und umweltrelevanten Zustand des Entwässerungssystems zu kennen. Gleichzeitig soll auch geklärt werden unter welchen Umständen die möglichen Verfahren von Inspektion, Reinigung und Sanierung zweckmäßig eingesetzt werden können. Bei der Nennung von Mindestanforderungen an die Instandhaltungsmaßnahmen wird die ökonomische Komponente dadurch berücksichtigt, dass alle Aktivitäten bezüglich ihres Einflusses auf die langfristige Werterhaltung betrachtet werden.
Es soll aufgezeigt werden, unter welchen Umständen eine regelmäßige Inspektion bzw. Wartung vorzeitige Alterungs- und Abnutzungsprozesse verhindert. Besonderes Augenmerk liegt bei der Fragestellung, welche Ursachen es für Alterung und Abnutzung im Kanalsystem gibt, und welche Prozesse durch vorsorgende betriebliche Maßnahmen verhindert bzw. verzögert werden können.
Weiter soll geklärt werden, ob und wie weit es möglich ist, zukünftige Schäden frühzeitig zu erkennen, welche Schäden einem „Alterungsprozess“ unterliegen und bei welchen Schäden ein frühzeitiges Erkennen und sofortiges Handeln „besser“ ist als eine spätere Sanierung.
Dazu werden die Prozesse beschrieben und eine Ursache-Wirkungs-Analyse der in Kanälen auftretenden Schäden erstellt.
Die Schäden in Kanalisationen werden nach 3 Kriterien (Ursache, Entstehungsphase und Auswirkung) ausgewertet, damit können unterschiedliche Instandhaltungsstrategien beurteilt werden.
Abgrenzung
Der Vergleich der Instandhaltungsstrategien beschränkt sich auf die Ableitungskanäle und deren Schächte. Die Sonderbauwerke wie Pumpstationen und Regenbehandlungsanlagen werden nur am Rande betrachtet, da bei diesen Bauwerken der Zusammenhang zwischen Wartung und Funktionsfähigkeit in der Praxis allgemein erkannt wird und keines besonderen Nachweises bedarf.
Bezüglich optimierter Instandhaltungsstrategien von dezentralen Abwasserpumpstationen wird auf die gleichnamige Studie (2011) der Autoren für die ÖWAV Kanal- und Kläranlagennachbarschaften (www.kan.at) verwiesen.